Wir sind eine unabhängige und überparteiliche Bürgerinitiative, die 1985 unter dem Namen „Rettet die Marienfelder Feldmark“ gegründet. wurde. Die Mitglieder/innen der Bürgerinitiative kommen aus allen Bevölkerungsschichten und Altersgruppen. Jede/r ist herzlich zur Mitarbeit eingeladen. Wir arbeiten ausschließlich mit unseren Bürgerinitiativbeiträgen und Spenden, die unmittelbar in die Bürgerinitiativarbeit fließen. Alle sind gleichgestellt, eine Hierarchie gibt es nicht. Jeder arbeitet selbständig und bringt das an Ideen und Arbeit ein, was er leisten kann. Kosten für bezahlte Bürokräfte oder Mitarbeiter/innen der Bürgerinitiative entstehen nicht; alle anfallenden Arbeiten werden ehrenamtlich von aktiven Mitglieder/innen in ihrer Freizeit und neben ihrer Berufsarbeit erledigt.
Kurz zur Geschichte: Der Bezirk Tempelhof hat durch Wohn- und Industriebebauung in den 60er Jahren viele Grün- und Freiflächen verloren, sodass er vor der Wende zum größten Industriebezirk Berlins mit einem sehr geringen Grünanteil gehörte. Von ehemals 300 ha sind nur noch ca. 55 ha Landwirtschaftsfläche südlich des Schichauweges übrig geblieben. Im Flächennutzungsplan (FNP) 84 wurde diese als Industriereserve ausgewiesen. Dieses Gelände – die Marienfelder Feldmark – zu retten war Ausschlag zur Gründung unserer Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark. Damals wie heute fordern wir ein Landschaftsschutzgebiet.
Arten und Landschaftsschutz:
Die Bürgerinitiative hat den 1. Landschaftsplan Tempelhofs für die Feldmark erkämpft, um ein Refugium für bedrohte Pflanzen und Tiere zu realisieren. Wir arbeiten an der Durchsetzung des Landschaftsplans aktiv mit.
Lokale Agenda:
Unsere Bürgerinitiative hat die Grundarbeit geleistet für eine Lokale Agenda in Tempelhof. Die Initiative ging von uns aus. Die ersten Arbeitskreise haben Mitglieder unserer Bürgerinitiative gebildet. Die Bürgerinitiative nimmt, soweit möglich, an Sitzungen teil und wartet auf ein Bürgerforum, um aktiver mitarbeiten zu können.
Allgemeine Umweltprobleme:
Aufgrund unserer Aktivitäten (Klärschlammverbrennungsanlage, geplanter Grenzübergang im Süden, Rechtsstreit mit der Firma Interglas) sind die oben genannten Themen Gegenstand unserer Arbeit geworden, d.h., wir mussten uns auf vielen Gebieten sachkundig machen, um bei Erörterungsterminen mitreden zu können, die Öffentlichkeit zu informieren und Alternativvorschläge entwickeln zu können.
Tierversuche:
Wir streben die Abschaffung aller Tierversuche, aus ethischen, fachlichen (z.B. medizinischen) und sachlichen (z.B. methodenkritischen) Gründen an. Wir setzen uns ein für ein ethisch geprägtes Verhalten gegenüber Tieren und für die Anerkennung ihrer elementaren Lebensrechte. Mit dieser Grundeinstellung verstehen wir uns als Teil einer weltweiten Tierrechtsbewegung. Unser Eintreten für die Rechte der Tiere verstehen wir als politische Arbeit im modernen Sinn mit dem Ziel, einen gerechten und gewaltfreien Umgang mit unserer Mitwelt zu erreichen.
Was wir tun:
Wir versuchen auf vielfältige Weise, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf unser Anliegen zu lenken und die gesellschaftliche Bereitschaft zur Verbesserung des Umwelt-, Natur, Tier- und Pflanzenschutzes zu wecken. Unsere Hauptaufgabe sehen wir in einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit mit den Schwerpunkten:
- Aufklärung und Information der Bevölkerung über Umwelt-, Natur, Tier- und Pflanzenschutz
- Bewusstseinsbildung über einen gewaltfreien Umgang mit Tieren
- Einwirkung auf politischer Ebene (Gesetzgebung und Verwaltung) zur Verbesserung des Umwelt-, Natur-, Tier- und Pflanzenschutz
- Informationsstände in Lichtenrade (Bahnhofstrasse) bei Reichelt oder an anderen Stellen
- Demonstrationen und Protestaktionen bei Autobahnbauten, Straßenerweiterungen, Baumfällaktionen, Tierversuchslaboren usw.
- Gespräche mit Politikern, insbesondere mit Abgeordneten, die in Ausschüssen arbeiten, die sich mit Umwelt-, Natur-, Tier- und Pflanzenschutz befassen
- Aufdeckung von Missständen im Umwelt-, Natur-, Tier- und Pflanzenschutz, z.B. mit Kleinen Anfragen im Parlament durch Abgeordnete, die unser Anliegen unterstützen
- Teilnahme an Sendungen im Funk und Fernsehen zu Umwelt-, Tier- und Pflanzenschutzthemen
- Verbraucheraufklärung über genmanipulierte Produkte und Umwelt-, Tier- und Pflanzenschutz durch Flugblätter
- Verbraucheraufklärung über Tierversuche und auf Tierqualen basierende Produkte (Kosmetik, Pelzbekleidung und sonstige Produkte aus nicht artgerechter Tierhaltung) durch Flugblätter
- Leserbriefe und Offene Briefe in Tageszeitungen, z.B.Morgenpost, BZ, Berliner Zeitung und TAZ, Abendblatt, Berliner Woche usw. sowie kritische Zuschriften nach Radio- und Fernsehsendungen zu Umwelt-, Natur-, Tier- und Pflanzenschutzthemen
Was Sie tun können:
Sie können unsere Arbeit für Umwelt-, Natur-, Tier- und Pflanzenschutz und gegen Tierversuche unterstützen, durch…
- Kritisches Konsumverhalten, indem Sie keine genmanipulierten Produkte kaufen
- Kritisches Konsumverhalten, indem Sie verantwortungsbewusst leben und einkaufen
- Setzen Sie sich für Umwelt-, Natur-, Tier- und Pflanzenschutz, indem sie z.B. Baumfällaktion verhindern und nachfragen, warum dieses geschieht
- Auf der Marienfelder Feldmark mitarbeiten
- Fragen an Ihre Abgeordneten in den Landesparlamenten, im Bundestag und im Europaparlament, was diese in ihrem jeweiligen Bereich für Umwelt-, Natur-, Tier- und Pflanzenschutz und gegen Tierversuche und andere Tierquälereien getan haben oder zu tun gedenken
- Schreiben kritischer oder lobender Leser- oder Hörerbriefe nach Beiträgen zu Tierschutzthemen oder zu Umwelt-, Natur-, Tier- und Pflanzenschutz in den Medien
- Aktive oder fördernde Mitgliedschaft in unserer Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark
Möglichkeiten zum Kennenlernen und zur Mitarbeit:
Erlaubt Ihre Zeit keine aktive Mitarbeit, so ist Ihre Spende als Fördermitglied eine wertvolle Unterstützung unserer Ziele. Wer selber etwas tun möchte, kann gerne bei unseren vielfältigen Aktivitäten mitmachen.
Feste Veranstaltungen:
Bürgerinitiativentreff: Jeden ersten Mittwoch im Monat im Vereinshaus des Tennisclubs Weiß/Gelb, Franziusweg 114, in Lichtenrade.
Öffentlichkeitsarbeit: Beinhaltet z.B. Flugblätter, Termine bei Politikern, Presse- und Rundfunk usw.
Jeder nach seinen Möglichkeiten!
Öffentlichkeitsarbeit:
- Informationsstände
- Sammeln von Unterschriften für unsere Ziele
- Verteilen von Infomaterial
- Gespräche mit Passanten
- Teilnahme an Demonstrationen oder anderen Veranstaltungen
- Internet
- Betreuen unserer Homepage
- Eingeben von Artikeln nach Vorgabe
- Vorträge in Vereinen oder Schulen
- Führungen in der Marienfelder Feldmark
Gruppenarbeit:
- Planen und Organisieren von Demonstrationen oder anderen Veranstaltungen; Entwerfen von Flugblättern, Plakaten oder Transparenten.
- Schreiben an Politiker, Medien und Protokolle.
- Arbeiten mit Schülern in eigener Regie; Arbeiten in Schulen; Entwerfen von Anzeigen in Schülerzeitungen.
- Tier- und Pflanzenschutz: Planen von gemeinsamen Aktionen.
Politische und fachliche Arbeit:
Zusammenarbeit nach Absprache mit Parteien und Anfragen im Parlament stellen; Kontakte zu Politikern und Wissenschaftlern organisieren und pflegen.
Ziele und Forderungen:
- Wir wollen die Zerstörung des betroffenen Naherholungs-, Landschafts- und Naturschutzgebietes in unserer Region verhindern
- Gleichzeitig suchen wir nach Lösungen für das leidige Verkehrsproblem
- Ausweisung der Marienfelder Feldmark als Landschaftsschutzgebiet
- Realisierung des Landschaftsplanes
- Renaturisierung des Grabensystems/Naturnähere Gestaltung des Freeseteiches Einrichtung naturnaher Kleingärten
- Verkehrsvermeidung durch eine ökologisch durchdachte sowie realistische und nachhaltige Stadt- Verkehrswegeplanung wie z.B.:
- Vorrang für den Umweltverbund (Fuß-, Rad- und ÖPNV)
- Grüne Welle für Busse und Straßenbahnen
- Gegen eine Zunahme und weitere Stadtzerstörung durch den Autoverkehr
- Wahrung und Schaffung von Grünflächen zur Durchlüftung der Innenstadt und zur Erholung der Einwohner
Arbeitsweise:
Im Laufe der Jahre hat sich die Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark durch Fachkompetenz in Sachen Umwelt-, Natur-, Tier- und Pflanzenschutz sowie Verkehr (Flughafen Schönefeld, Flughafen Tempelhof, Autoverkehr und ÖPNV), einen Namen weit über die Berliner Grenzen gemacht. Wir haben uns zu einer vielfältigsten Bürgerinitiativen entwickelt, auch über die Bezirks- und Stadtgrenze hinaus. Neben den Umwelt-, Natur-, Tier- und Pflanzenschutz verstehen wir uns auch als Teil der Friedensbewegung, denn wir führen gewaltfreie Aktionen durch. Wir drucken und verteilen Flugblätter, Plakate und Informationsbroschüren, beteiligen uns an Diskussionen mit Bürgern, Politikern sowie Parteien. Wir organisieren Informationsveranstaltungen zu Themen, die uns ein Anliegen sind. Wir haben uns durch unsere zukunftsweisenden Konzepte einen Stellenwert erarbeitet, der von der Bevölkerung, der Presse, den Politikern und sogar, über die Stadtgrenze hinaus Beachtung findet.
Mitglieder:
Die Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark Mitarbeiter/innen aller Berufs- und Bevölkerungsschichten. Wir wollen die Probleme des Natur- und Umweltschutzes in unserem Bezirk unseren Mitbürgern nahe bringen und dazu animieren, selbst aktiv zu werden oder sich uns anzuschließen. Wir lassen uns keiner politischen Richtung zuordnen und handeln und argumentieren zum Wohle des Naturschutzes. Obwohl die Zahl ihrer aktiven Mitarbeiter je nach brennender Aktualität schwankt, bleibt doch ein fester Kern, der auch jederzeit den Rückhalt in der Bevölkerung durch Unterschriftenaktionen nachweisen kann und dies auch tut. Es gibt keine hauptamtliche Mitarbeiter, alle arbeiten in der Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark ausschließlich ehrenamtlich und – je nach Interesse und Zeitbudget – unterschiedlich lange und intensiv mit. Die Mitarbeiter/innen kommen aus allen Berufs- und Altersgruppen.
Finanzen:
Die Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark lebt seit ihre Gründung ausschließlich von Spenden, Mitgliederbeiträgen und Einnahmen aus dem Erlös ihrer Veröffentlichungen. Die Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark erhält keinerlei staatliche Unterstützung und hat sich die Gelder sowohl für Klagen als auch die für die Flugblätter, Informationsbroschüren, Porto und übrige Kosten selbst ersammelt.
Zukunft:
Die Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark will ihre Vorstellungen auch weiterhin in die offiziellen Planungen als demokratisches Element einfließen lassen und ist deshalb immer wieder auf den engen Kontakt zu den Bewohnern angewiesen.
Erarbeitete Konzepte der Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark:
- Klärschlammanlage Marienfelde
- Firma Interglas
- Marienfelder Feldmark
- Graben auf der Marienfelder Feldmark
Bürgerbeteiligung der Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark:
Einsprüche zu zahlreichen Bebauungsplänen, Planfeststellungsverfahren, Änderungsverfahren zum Flächennutzungsplan, Bereichsentwicklungsplänen und Stadtentwicklungsplan Verkehr (1985 bis heute)
- FNP ’87: Unterschriftensammlung mit 20.000 Einwendern durch Einzelbriefe und Unterschriftenblätter für eine Umwidmung in ein Natur- und Landschaftsschutzgebiet (1985-87)
- Vorgezogene Bürgerbeteiligung zum neuen Flächennutzungsplan (FNP) mit 13.000 Einwendern
Gründung weiterer Bürgerinitiativen und Vereinen:
- Umweltinitiative Teltower Platte
- BI Sonne statt Blei
- BI Rettet die Buckower Felder u.v.a.
Aktive Unterstützung:
- Umwelttage
- dem Verein Natur-Park Südgelände
- der Bürgerinitiative gegen die Autobahn in Tegel
- der Besetzung des Lenné-Dreiecks (25.Mai – 1.Juli 1988)
Verliehene Preise:
- 1999 BUND Umweltpreis
- 2012 BUND Ehrung für besonderes ehrenamtliches Engagement
- 2012 Förderpreis des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg für besondere Verdienste und herausragende ehrenamtliches Engagement
Protest- und Widerstandsformen der Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark:
- Unterschriftensammlungen, Informationsstände, Protestdemonstrationen zu Fuß und auf dem Fahrrad, Teilnahme an Bürgerbeteiligungs- und Wettbewerbsverfahren, Foren, Klagen vor Gerichten, Einsprüche bei förmlichen Planungsverfahren.
Gutachtenauftrag durch die Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark:
- Gutachten gegen Firma Interglas
Juristische Klagen der Bürgerinitiative Rettet die Marienfelder Feldmark/BUND Bezirksgruppe Tempelhof-Schöneberg:
- Klage gegen Firma Interglas
Mitgliedschaften:
- Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland / BUND
- Naturschutzbund Deutschland / NABU
Wer Interesse oder Fragen hat – einfach eine Email an:
bi-marienfelderfeldmark@web.de